371 Stadtmagazin - Zahlen des Monats aus dem Jahr 2023

Seit 2021 steuert CHEMNITZ in ZAHLEN für die monatliche Ausgabe des 371 Stadtmagazin die "Zahl des Monats" bei. Auf jeweils ca. 2.000 Zeichen wird ein Wert benannt und beschrieben, der sich zumeist aus der tagesaktuellen Diskussion in Chemnitz ergeben hat. Hier finden Sie die Zahlen des Monats für das Jahr 2023.


Zahlen des Monats 2023

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September 2023: Note 3 [Wahlen 2024 – Politik in Chemnitz / Entwicklung von Chemnitz in den letzten fünf Jahren]

Mit einer 3 bewerteten 1.484 Teilnehmer der Befragung „Was bewegt Chemnitz?“ durchschnittlich die Entwicklung von Chemnitz in den letzten fünf Jahren – vorgegeben war eine Skala, die von 1 „gut entwickelt“ über 3 „teils/teils“ und 5 „schlecht entwickelt“ insgesamt fünf Abstufungen bot. Der Ergebnisbericht der „Was bewegt Chemnitz?“-Studie wertet dabei das Urteil in Abhängigkeit von der Partei aus, der der Befragte am nächsten steht. Dabei zeigen sich deutliche Unterschiede: SPD-, LINKE- und GRÜNE-Sympathisanten bewerteten die Entwicklung der Stadt im Bereich von 2,5 bis 2,9, während CDU- und FDP-Wähler eine Durchschnittsnote von 3,1 bis 3,2 vergaben. AfD-Wähler sehen die Entwicklung kritischer und bewerteten im Mittel mit einer 4,1. Befragungsteilnehmer, die nach eigener Aussage keiner Partei nahestehen, vergaben im Schnitt eine 3,6. Im Anschluss wurden alle Teilnehmer gefragt, woran sie ihre Notenvergabe festgemacht haben. Das Spektrum der Aspekte, die angeführt wurden, ist umfangreich – insgesamt 35 Kategorien wurden ermittelt. Die TOP 10 der am häufigsten genannten Aspekte drehen sich um folgende Themen: ▪ Sicherheit & Kriminalität ▪ Innenstadt ▪ Ausländer & Migration ▪ Kulturhauptstadt ▪ Baugeschehen ▪ Verkehr & Mobilität ▪ Rassismus & Erstarken der rechten Szene ▪ Politik & OB ▪ Kultur(-angebote) ▪ Wirtschaft & Arbeitsmarkt. Beim Blick auf die Kategorien ist es wenig verwunderlich, dass je nach Parteienpräferenz unterschiedliche „Baustellen“ aufgemacht werden. Bei CDU/AfD und FDP stehen die Aspekte Sicherheit & Kriminalität, Innenstadt und Ausländer & Migration stark im Fokus, während im linksliberalen Wählersegment eher die Kulturhauptstadt, Kultur(-angebote) und das Erstarken der rechten Szene für die Bewertung eine Rolle spielten. Chemnitzer Wahlberechtigte können ihrer Zufrieden- bzw. Unzufriedenheit 2024 bei insgesamt drei Wahlen Ausdruck verleihen. Anfang Juni finden parallel die Stadtratswahlen und die Europawahlen statt. Im September wird dann der Sächsische Landtag neu zusammengesetzt.

Quelle: „Was bewegt Chemnitz?“-Befragung; erstellt von FOG-Institut für Markt- und Sozialforschung und CHEMNITZ in ZAHLEN

Juli/August 2023: 19 Cent [Strompreise in Chemnitz]

19 Cent je Kilowattstunde Strom beträgt aktuell der Preis-Unterschied zwischen den Produkten „einsstrom Fix12“ und dem Grundversorgungstarif „einsstrom Basis“ des Chemnitzer Energieversorgers eins. „einsstrom Basis“-Kunden zahlen für die Kilowattstunde Strom aktuell 52,92 Cent, während „einsstrom Fix12“ derzeitig laut Website von eins mit 34,03 Cent berechnet wird. Energiekunden in Chemnitz, die mehr als 40 Cent je Kilowattstunde zahlen, kommen aktuell in den Genuss der von der Bundesregierung beschlossenen Strompreisbremse. Diese deckelt 80 % des Jahresstromverbrauches bei 40 Cent – die verbleibenden 20 % müssen zum Vertragspreis bezahlt werden. Haushalte, die Strom in der Grundversorgung bei eins beziehen und ihre Stromkosten senken möchten, können dies mit einem Tarif-Wechsel von „einsstrom Basis“ zu „einsstrom Fix12“ (Mindestvertragslaufzeit 12 Monate) problemlos durchführen. Benötigt wird ein Zugang beim eins Onlineservice, in dessen Kundenbereich mit ein paar Klicks der neue Stromtarif gebucht werden kann. All dies kann erfolgen, ohne bei CHECK24 oder bei VERIVOX große Recherchen starten zu müssen. Wer dort nach günstigem Strom sucht, findet Anbieter mit Preisen deutlich unter 30 Cent je Kilowattstunde (eins ist auf den genannten Portalen nicht zu finden). Im Falle eines Vertragsabschlusses allerdings „wandert“ das gezahlte Stromgeld dann irgendwo in die Bundesrepublik und verlässt Chemnitz. eins Energie dagegen ist zu 25,5 Prozent im Besitz der Stadt Chemnitz. Beim Tarifwechsel innerhalb der eins Energie und einem Jahresstromverbrauch von 2.000 kWh ist aktuell somit eine Ersparnis im dreistelligen Euro-Bereich drin. Wer will, kann sich auch für 24 Monate zu einem Preis von 32,84 Cent je Kilowattstunde via Tarif „einsstrom Fix24“ an eins binden. Ob eine derart lange Bindung bei der derzeitigen Entwicklung Sinn macht, steht allerdings in den Sternen. Einige Stadtwerke haben in den letzten Wochen ihre Preise bereits wieder gesenkt – auch eins kann jederzeit seine Tarife, auch den der Grundversorgung, ändern.

Quelle: Website von eins energie in sachsen GmbH und Co. KG (www.eins.de) | Websites der Vergleichsportale CHECK24.de | VERIVOX.de | Stand aller Angaben: 14.06.2023

Juni 2023: 1.709 [Elektromobilität in Chemnitz]

1.709 rein elektrisch betriebene Fahrzeuge waren am 01.01.2023 laut Kraftfahrtbundesamt in Chemnitz zugelassen. Elektroautos machten damit ca. 1,4 % aller PKW in Chemnitz aus. Betrachtet man die Gesamtheit der knapp 126.000 Autos in Chemnitz, so tankt ein Großteil weiter Benzin (68 %) oder Diesel (25 %). Alternative Kraftstoffquellen finden sich in 700 gasbetriebenen und den bereits erwähnten 1.700 elektrisch betriebenen Autos. Dazu kommen 6.100 „Hybrid“-PKW, also Fahrzeuge, deren Motor zwei unterschiedliche Antriebe vereint. Die derzeit gängigste Kombination ist die Verbindung eines Elektromotors mit einem Verbrennungsmotor. Als Sonderform des „Hybrid“-PKW existiert mit dem sog. Plug-in-Hybrid (ca. 1.900 in Chemnitz) ein Fahrzeug, dass nicht nur über die überschüssige Energie beim Bremsen aufgeladen werden kann, sondern auch über einen Stromanschluss. Alle drei Fahrzeugtypen haben in den letzten Jahren in Chemnitz verstärkt Anklang gefunden, auch wenn deren Anzahl auf dem Gesamtmarkt weiterhin überschaubar bleibt. Die Zahl der rein elektrisch betriebenen PKW stieg in den Jahren 2021 und 2022 von 580 auf 1.700; die Zahl der „Hybride“ von 2.550 auf 6.100, die Plug-in-PKW vergrößerten ihre Zahl von 530 auf 1.870. Somit dürften in den Chemnitzer Autos inzwischen knapp 7.800 Elektromotoren verbaut sein – ein Zuwachs von 4.700 in den letzten 24 Monaten. Insgesamt sind in Chemnitz knapp 148.500 Kraftfahrzeuge zugelassen. Zusätzlich zu den PKW fahren auf den Straßen der Stadt noch 9.200 „Krafträder“ (zumeist Motorräder) sowie 13.400 Nutzfahrzeuge (Busse, LKW, Zugmaschinen). Über die Statistik „PKW-Dichte je 1.000 Einwohner" können Städte und Regionen verglichen werden. Mit 518 PKW je 1000 EW liegt Chemnitz deutlich über den Werten von Leipzig (388) und Dresden (415). Die sächsische Vergleichsgröße liegt bei 540.

Quelle: Quelle: Kraftfahrt-Bundesamt: "Fahrzeugzulassungen (FZ) - Bestand an Kraftfahrzeugen und Kraftfahrzeuganhängern nach Zulassungsbezirken" Stand 01.01.2023

Mai 2023: 117.610 [sozialversicherungspflichtige Beschäftigung in Chemnitz]

117.610 sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze existierten nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit am 30.06.2022 in Chemnitz. Auf 100 Einwohner in der Stadt kamen somit 48 Beschäftigungsverhältnisse. Zwei Dinge sind an dieser Zahl erstaunlich: • Sämtliche aus den Corona-Jahren 2020 und 2021 stammenden Job-Verluste sind damit im Saldo wieder wettgemacht wurden. In Chemnitz gab es Mitte 2022 knapp 500 Jobs mehr als im Sommer 2019 und 1.460 Beschäftigungsverhältnisse mehr als am 30.06.2020. • Die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätze erreichte seinen höchsten Stand seit 2000/2001. Zu Beginn des Jahrtausends hatte die Zahl noch bei 121.700 gelegen, schrumpfte binnen sechs Jahren auf nur noch 101.700 (31.12.2005), ehe im Zuge der Arbeitsmarkt-Reformen der AGENDA 2010 und der allgemeinen wirtschaftlichen Erholung in Chemnitz die Zahl der Arbeitsplätze wieder wuchs und seitdem kontinuierlich gestiegen ist. Ende 2013 übersprang die Zahl der Jobs wieder die Schwelle von 110.000. 44 Prozent (52.200) der 117.600 Arbeitsplätze werden von Einpendlern besetzt, d. h. von Menschen, die nicht in der Stadt Chemnitz wohnen. Allgemein gesprochen – und wenig überraschend - bieten Großstädte statistisch deutlich mehr Arbeitsplätze als sächsische Landkreise. In Chemnitz selbst haben nur knapp 94.000 Menschen einen sozialversicherungspflichtigen Job – dieser liegt in knapp 70 Prozent der Fälle in Chemnitz, in 30 Prozent außerhalb der Stadt. Unter den 94.000 erwerbstätigen Chemnitzer:innen befinden sich 7.500 in Chemnitz gemeldete Ausländer. Die Zahl der Ausländer mit einem Job hat sich seit 2013 (damals 1.500) verfünffacht. Im Zuge des starken Wirtschaftswachstums in Sachsen (+2,6 % im Jahr 2022, inflationsbereinigt) dürfte die Zahl der Arbeitsplätze weiter gestiegen sein. Hinweis: Die Zahl der arbeitenden Personen ist weitaus höher. In der Statistik der „sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung“ sind bspw. Selbständige und Mini-Jobber nicht erfasst. Quelle: Bundesagentur für Arbeit - Gemeindedaten sozialversicherungspflichtig Beschäftigte nach Wohn- und Arbeitsort - Deutschland, Länder, Kreise und Gemeinden (Jahreszahlen)

April 2023: 443.000 [Übernachtungen in Chemnitz]

443.000 touristische und gewerbliche Übernachtungen wurden 2022 in den Chemnitzer Beherbergungsbetrieben (d. h. in Hotels, Pensionen, Campingplätzen, Jugendherbergen) registriert. Die 211.000 Gäste verbrachten dabei durchschnittlich etwas mehr als 2 Nächte in der Stadt. Knapp 90 % der Besucher stammten aus Deutschland, die meisten Auslandsbesucher kamen aus Polen. Im Vergleich zur Corona-Zeit hat sich der Chemnitzer Übernachtungstourismus wieder deutlich erholt. Nach einem starken Einbruch in den Jahren 2020 und 2021 (-50 %) lagen die Übernachtungszahlen 2022 bereits wieder bei ungefähr 85 % der Jahre 2015-2019. Als besucherstärkste Monate in Chemnitz erwiesen sich 2022 der Juni und der September: jeweils mehr als 23.000 Besucher verbrachten 47.000 Nächte in den Chemnitzer Hotels. Die 443.000 Übernachtungen in der Stadt Chemnitz bilden nur ca. 2,5 % des sächsischen Tourismusgeschehens ab. Zum Vergleich: Dresden verzeichnete 2022 ca. 3,8 Mio. Übernachtungen, Leipzig knapp 3,4 Mio. An dritter Stelle rangiert die Tourismusregion Sächsische Schweiz-Osterzgebirge mit 2,3 Mio. Übernachtungen. Der Rekordwert für die meisten Übernachtungen in Chemnitz stammt übrigens aus dem Jahr 2014. Damals verzeichnete die Stadt 576.000 Übernachtungen bei 268.000 Gästeankünften. Dieser Wert wird im Kulturhauptstadtjahr mit großer Sicherheit gebrochen werden. Aktuell stehen den Touristen und Gästen in Chemnitz täglich 3.500 Gästebetten (in den Beherbergungsbetrieben) zur Verfügung. Somit ist rechnerisch 2025 eine offizielle Übernachtungszahl von ca. 1,3 Mio. möglich – dazu müssten allerdings alle Betten über 365 Tage in der Stadt vollausgelastet sein. Zwischen Januar und Dezember 2022 lag die durchschnittliche Bettenauslastung in Chemnitz bei 33,5 %.

Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen: „Beherbergungsgewerbe im Freistaat Sachsen - Dezember 2022“

März 2023: 21.000 [Zuzüge nach Chemnitz]

21.000 Menschen sind im Kalenderjahr 2022 nach Chemnitz gezogen. Die Zahl der Zuzüge in die Stadt erhöhte sich im Vergleich zu 2021 um 63 % und bescherte Chemnitz seinen größten Wanderungsgewinn (+7.100) seit der Wiedervereinigung. Gründe für den Zuzug nach Chemnitz existieren naturgemäß viele. 8.700 Menschen zogen von innerhalb Deutschlands nach Chemnitz – zumeist der Arbeit, der Ausbildung, der Liebe oder der Rückkehr in die alte Heimat wegen. 1.400 weitere Zuzüge stammten aus Ländern der Europäischen Union. Alle weiteren Zuzüge – insgesamt ca. 10.800 – erfolgten aus Nicht-EU-Ländern. Vor allem Flucht und Asyl spielen hier eine große Rolle, insbesondere der Russland-Ukraine-Krieg. 2022 verzeichnete Chemnitz mehr als 5.500 Zuzüge aus der Ukraine (von denen bis Ende des Jahres nur 310 wieder wegzogen), sodass allein die Gruppe der ukrainischen Flüchtlinge das Bevölkerungswachstum der Stadt Chemnitz im Gesamtjahr erklären kann. Neben den Kriegsflüchtlingen wurden weitere 5.300 Menschen in Chemnitz registriert, die aus den Krisenregionen wie z. B. Syrien und Afghanistan zuzogen. Ein großer Teil dieser Gruppe wird in der Chemnitzer Erstaufnahme-Einrichtung versorgt und dann auf umliegende sächsische Städte und Gemeinden verteilt. Die starke Zuwanderung aus dem Ausland ändert die Bevölkerungsstruktur in Chemnitz. Am Jahresende 2022 stieg die Zahl der Ausländer auf 30.000 – inzwischen ist jeder achte Bewohner der Stadt nicht mehr im Besitz einer deutschen Staatsbürgerschaft. Parallel zum Zuzug gibt es natürlich auch Wegzüge: 13.915 Menschen verließen die Stadt im Jahr 2022. In Verbindung mit 1.900 Geburten und ca. 3.750 Sterbefällen ergab sich rechnerisch ein Bevölkerungsplus von 5.200 Einwohnern. Ende 2022 wohnten in Chemnitz insgesamt 248.900 Menschen – der höchste Wert seit 2002/2003.

Quelle: • Stadt Chemnitz: Bürgeramt (Einwohnermelderegister), Presse-Anfrage vom 06.02.2023

Februar 2023: 7,98 Euro [steigende Wohnkosten in Chemnitz]

7,98 Euro je Quadratmeter Wohnfläche kostet laut „Wohnungsmarkt-Report Chemnitz 2023“ durchschnittlich eine in Chemnitz angebotene Mietwohnung. Die Gesamtmiete von knapp 8 Euro (erhoben im November 2022) setzt sich zusammen aus der durchschnittlichen Kaltmiete von 5,50 Euro/m² sowie 2,48 Euro/m² für die Betriebs- und Nebenkosten. In Anbetracht steigender Preise für Heizung und Warmwasser ist vor allem die sogenannte „zweite Miete“ – die Gesamtheit aller Nebenkosten – in den Blickpunkt geraten. Diese machte im Herbst 2022 durchschnittlich bereits 31 % der Wohnkosten aus und wird ab 2023 noch einmal deutlich steigen. Trotz Deckelung werden erhöhte Preise für Gas bzw. Fernwärme auf der einen, aber auch Änderungen der Entgelte im Bereich Trinkwasser- und Abwasser das Wohnen in der Stadt spürbar verteuern. Nicht umsonst haben viele Hauseigentümer ihre Mieter aufgefordert, freiwillig ihre Nebenkostenvorauszahlungen zu erhöhen, um so später große Nachzahlungen zu vermeiden. Wer aktuell eine Wohnung sucht, findet sowohl Angebote mit „alten“ Preisen als auch mit „neuen“ Preisen. Der Großteil (73 %) bündelt sich nach wie vor im Bereich 2,00 bis 2,75 Euro/m², in 5 % der Wohnungsanzeigen werden weniger als 2,00 Euro/m², in 12 % bereits 3,00 €/m² und mehr veranschlagt. Klammert man steigende Nebenkosten aus und blickt nur auf die durchschnittlichen Kaltmieten, so ist Chemnitz weiterhin die günstigste Großstadt in Deutschland. Die Angebotsmieten – d. h. die Mieten, zu denen aktuell eine Wohnung angemietet werden könnte – haben sich binnen Jahresfrist (Vergleich Herbst 2021 zu Herbst 2022) im Mittel um ca. zweieinhalb Prozent erhöht und lagen damit deutlich unter dem Wert der Inflation. Diese – via Verbraucherpreisindex gemessen – erhöhte sich im selben Zeitraum um 10 % (darin enthalten Erdgas mit einem Plus von 66 %). Die Chemnitzer Angebotsmieten liegen ungefähr 40 bis 45 % unter dem bundesdeutschen Mittelwert, der inzwischen die 9 Euro/m² -Grenze durchbrochen hat.

Quelle: • „Wohnungsmarkt-Report Chemnitz 2023“, erstellt von FOG-Institut für Markt- und Sozialforschung • „Verbraucherpreise in Sachsen“, ermittelt vom Statistischen Landesamt des Freistaates Sachsen

Dezember 2022/Januar 2023: 20 % [Ausländeranteil in Chemnitz]

20 % der Chemnitzer Bevölkerung bis 39 Jahre besitzt keine deutsche Staatsbürgerschaft. Mit Stand 31.08.2022 waren 20.300 der 101.700 Menschen in dieser Altersgruppe als Ausländer registriert. Steigende Zuwanderungszahlen in Chemnitz haben nicht nur die Einwohnerzahl stark wachsen lassen (+4.700 zwischen Januar und Oktober dieses Jahres), sondern erhöhten auch die messbaren Ausländeranteile in der Stadt – vorwiegend in den jüngeren Altersgruppen. Bei den Kindern bis 9 Jahre liegt er inzwischen bei 17 %, bei den 10 bis 18-Jährigen bei 15 %. Am höchsten ist er in der Altersgruppe 19-29 Jahre mit 27 %. Bei den 30 bis 39-Jährigen liegt er noch bei 18 %, danach fällt er über die Werte 13 % (Altersgruppe 40 bis 49 Jahre), 7 % (50 bis 59 Jahre) und 4 % (60 bis 69-Jährige) deutlich ab. Unter den Chemnitzer:innen ab 70 Jahren (ca. 53.000 Menschen) sind nur knapp 900 Ausländer zu finden – ihr Anteil in dieser Altersgruppe liegt somit nur noch bei 1,7 %. Insgesamt betrug der Ausländeranteil in Chemnitz Ende August 2022 11,5 % (28.500 Menschen), nachdem er zu Jahresbeginn noch bei 9,4 % (22.930) gelegen hatte. Ursächlich für den Anstieg ist die Tatsache, dass die Stadt Chemnitz seit Beginn des Russland-Ukraine-Krieges mehr als 4.300 ukrainische Flüchtlinge, darunter zumeist Frauen und Kinder, sowie ca. 400 Flüchtlinge und Asylbewerber aus anderen Teilen der Welt aufgenommen hat (Stand Ende September). Personen mit ukrainischer Staatsbürgerschaft sind nun in Chemnitz zur deutlich größten Herkunftsgruppe innerhalb der Nicht-Deutschen aufgestiegen und haben die bislang bevölkerungsreichste Gruppe der Syrer abgelöst. Die Zahl der im Jahr 2022 aufgenommenen Hilfe- und Schutzsuchenden wird dabei deutlich größer sein als 2015. Damals hatte Chemnitz ca. 2.200 Menschen aufgenommen.

Quelle: • Stadt Chemnitz, Bürgeramt (Einwohnermelderegister); alle Werte wurden im Rahmen der Ratsanfrage „RA-190/2022 – Bevölkerungsvorausberechnung“ veröffentlicht • Stadtrat Chemnitz; veröffentlicht in Freie Presse vom 12.10.2022