Der Stadtteil Bernsdorf ist ein im Herzen von Chemnitz gelegener, innerstädtischer Stadtteil, der seit 1907 zu Chemnitz gehört und ca. 5,9 Quadratkilometer groß ist. Mit seinen 13.760 Einwohnern (Stand 31.12.2020) gehört er zu den bevölkerungsstärksten Stadtteilen (Rang 6) von Chemnitz. Die Bevölkerungszahl im Stadtteil ist in den letzten zehn Jahren um ca. 7 Prozent gewachsen – am 31.12.2010 betrug sie 12.859. 1991 wohnten im Stadtteil noch 15.305 Einwohner – zur Jahrtausendwende (31.12.1999) waren es 12.674 Menschen.
Der Stadtteil ist durch eine hohe Bevölkerungs- und Bewohnerdichte geprägt: je bewohnter Adresse wohnen 12,1 Personen; je Wohngebäude sind durchschnittlich 7 Wohnungen vorhanden; die Bevölkerungsdichte beträgt aber rechnerisch "nur" ca. 2.300 Bewohner je Quadratkilometer (die Bevölkerungsdichte in den bewohnten Gebieten ist weitaus höher), da sich in Bernsdorf neben dem Gelände der Technischen Universität Chemnitz auch das Areal des Städtischen Friedhofs sowie die Trainingsanlagen des Sportforum Chemnitz befinden. Ungefähr 6 Prozent (gerundet) aller Chemnitzer wohnen im Stadtteil Bernsdorf.
Sozialstrukturell weist der Stadtteil typische Werte der Kernstadt von Chemnitz auf. Die Arbeitslosenquote und der Anteil der Bewohner, die existenzsichernde Leistungen erhalten, sind durchschnittlich, dafür ist der Ausländeranteil (22 %, darunter viele Studierende von der TU Chemnitz) sehr hoch. Die Wahlbeteiligung im Stadtteil liegt im Vergleich zu den Werten der Gesamtstadt normalerweise auf dem Niveau der Gesamtstadt.
Die Bausubstanz in Bernsdorf ist äußerst vielfältig – es lassen sich eine Vielzahl von unterschiedlichen Wohngebäude- und Wohnungstypen. Von den 8.400 Wohnungen (die sich auf ca. 1.260 Wohngebäude verteilen) wurden 1.960 bis 1918 errichtet, weitere 2.010 in der Zwischenkriegszeit, 1.680 in den Jahren zwischen 1949 und 1970 sowie 1.800 zwischen 1970 und 1990. Dazu kommen 980 Wohnungen, die nach 1990 gebaut wurden. Der "Wohnungsmarkt-Report Chemnitz" unterscheidet deshalb in vier Teilbereiche: „Campusviertel“ (Gründerzeitgebäude mit späterer Ergänzungsbebauung), „Bernsdorfer Straße/Augsburger Straße“ (Plattenbaugebiet), „Grenzgraben/Grünband“ (genossenschaftliche Wohnsiedlung) und „Bernsdorfer Hang“ (Plattenbaugebiet).
90 Prozent der Haushalte waren laut Zensus 2011 Mieterhaushalte, während 10 Prozent der Haushalte im selbstgenutzten Wohneigentum wohnten (Haus oder Eigentumswohnung). Die Mietpreise im Stadtteil (durchschnittliche Angebotsmieten zw. 5,10 bis 5,50 Euro je Quadratmeter Wohnfläche nettokalt) liegen traditionell ungefähr auf dem Niveau des städtischen Durchschnittswertes, der Ende 2020 ca. 5,30 Euro je Quadratmeter Wohnfläche nettokalt betrug.
Altersstrukturell betrachtet ist der Stadtteil Bernsdorf ein "junger" Stadtteil – das Durchschnittsalter der Bevölkerung im Stadtteil betrug Ende 2018 ca. 43 Jahre. 23 Prozent der Bewohner sind bereits im Rentenalter (Chemnitz insgesamt: 28 %), wohingegen 11 Prozent der Stadtteilbevölkerung jünger als 18 Jahre sind (Werte vom 31.12.2018). Aufgrund der Verbindung zur TU Chemnitz ist die Altersgruppe der 18 bis 29-Jährigen im Stadtteil naturgemäß besonders weit vertreten (30 %). Der Stadtteil ist für viele Neu-Studenten das Eingangstor nach Chemnitz.
57 Prozent der Haushalte werden von nur von einer Person bewohnt; weitere 30 Prozent von zwei Personen; im durchschnittlichen Haushalt wohnen 1,6 Personen. Nur 12 Prozent der Haushalte sind Familien, d. h. es wohnt mindestens ein Kind unter 18 Jahren im Haushalt. Insgesamt gibt es im Stadtteil ungefähr 7.700 Haushalte (Werte vom 31.12.2018). Die Zahl der Geburten im Stadtteil ist (für Chemnitzer Verhältnisse) leicht unterdurchschnittlich – auf 1.000 Einwohner gerechnet kamen in den letzten Jahren ca. 8 Kinder jährlich auf die Welt (Zeitraum 2010-2018).
Es gibt – hochgerechnet auf 1.000 Einwohner – 370 privat zugelassene PKW im Stadtteil. Der Wert von Bernsdorf ist somit nach dem Zentrum der zweitniedrigste aller Chemnitzer Stadtteile (der Gesamtwert für Chemnitz beträgt 517 PKW pro 1.000 Einwohner; Werte vom 01.01.2020).
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