Wohnungen und Wohngebäude

In Chemnitz existieren je nach Quelle zwischen 156.000 und 159.000 Wohnungen[1]. Das Gebäuderegister der Stadt Chemnitz wies zum 31.12.2021 ca. 158.300 Wohnungen in 34.080 Wohngebäuden (ohne Wohnheime) aus – hochgerechnet auf Stand Ende 2023 158.850 Wohnungen. Rund 126.000 Wohnungen befinden sich in Wohngebäuden mit fünf oder mehr Wohnungen. Etwa 45 % aller Wohnungen (70.600) hatten bis zu zwei Wohnräume, weitere 35 % drei (55.900), 13 % vier und 7 % fünf und mehr Wohnräume (Stand 12/2021; aktuellere Werte liegen noch nicht vor). Das Statistische Landesamt Sachsen veröffentlicht nach Zensus 2011-Werten (und fortgeschrieben) eine Wohnungsanzahl von 156.400 Wohnungen in 33.400 Wohngebäuden und einer nicht genannten Anzahl an Nicht-Wohngebäuden (12/2023). Insgesamt weist Chemnitz seit 2013/14 wieder leicht steigende Wohnungszahlen (je nach Quelle +1.800 bis +3.300) auf, nachdem sich zuvor Neu- und Rückbau einige Jahre die Waage gehalten hatten.

 

Achtung: Aktuelle Zensus 2022-Daten haben das Bild der Wohnungen leicht relativiert bzw. reduziert. Nun ist nur noch die Rede von rund 154.000 Wohnungen.


[1] Hinweis: der Ausdruck „Wohnungen“ beinhaltet selbstverständlich immer auch Wohnungen in Ein- und Zweifamilienhäusern, die umgangssprachlich als „Haus“ oder „Eigenheim“ beschrieben werden.

Hinweis zur obigen Grafik:

Die unterschiedlichen Angaben zwischen Kommunal- und Landesstatistik bei den Wohnungsgrößen resultieren aus verschiedenartigen Definitionen des Wohnraums. Das Statistische Landesamt definiert unter der Zahl der Wohnräume „alle Wohn-, Ess- und Schlafzimmer und andere separate Räume (z. B. bewohnbare Keller- und Bodenräume) von mindestens 6 m² Größe sowie abgeschlossene Küchen unabhängig von deren Größe“. Das Chemnitzer Wohngebäuderegister zählt „Räume, die für Wohnzwecke bestimmt sind und mindestens eine Wohnfläche von 6 m² aufweisen. Zu den Wohnräumen zählen sowohl Zimmer (z. B. Wohn- und Schlafräume) als auch Küchen (auch unter 6 m² Wohnfläche). Nicht als Zimmer gelten Nebenräume wie Abstellräume, Speisekammern, Flure, Badezimmer und Toiletten sowie Kleinsträume unter 6 m²)“.


Entwicklung der Zahl der Wohnungen und Haushalte in Chemnitz 2002-2024
Entwicklung der Zahl der Wohnungen und Haushalte in Chemnitz 2002-2024

Die Grafik zeigt einerseits die starken Wohnungsrückbaumaßnahmen in den frühen 2000er Jahren (Chemnitz hatte 2000 noch mehr als 171.000 Wohnungen; die rote Linie der existierenden Haushalte zeigt, woher dieser Handlungsdruck herrührte); andererseits die zwischenzeitliche Konstanz und dann – beginnend vor einigen Jahren – eine leichte Steigerung des Wohnungsbestandes. Ein Blick auf beide Quellen zeigt, dass vor allem die Zahl der großen Wohnungen leicht zunimmt, während bei kleinen Wohnungen – grobkörnig betrachtet – von einer Seitwärtsbewegung zu sprechen ist.

 

Betrachtet man die Daten des Statistischen Landesamtes und vergleicht die Werte von 2016 mit denen von 2022, so ist ein Zubau von 2.248 Wohnungen ermittelbar. Im Saldo erfolgte ein Zubau von:

  • 16 Wohnungen mit bis zu 2 Wohnräumen + Küche
  • 646 Wohnungen mit 3 Wohnräumen + Küche
  • 774 Wohnungen mit 4 Wohnräumen + Küche
  • 812 Wohnungen mit 5 und mehr Wohnräumen + Küche.

Daten und Informationen zum Wohnungsleerstand in Chemnitz finden Sie im Bereich Wohnungsleerstand.






Hinweis: aktuellere Zahlen zu den Wohnungen liegen auf Stadtteil-Ebene (veröffentlicht) nicht vor.











Die Grafik zur „Überwiegenden Bausubstanz in den Stadtteilen“ von Chemnitz zeigt, welche Bausubstanz – abgebildet über die Zahl der Wohnungen nach Baujahresklassen – in den einzelnen Stadtteilen am meisten vorhanden ist. Innerstädtisch dominieren normalerweise die „gründerzeitliche Bausubstanz bis 1918“ (gelb markiert, z. B. Schloßchemnitz, Sonnenberg, Kaßberg) oder – wenn der Stadtteil stark im 2. Weltkrieg zerstört wurde – frühe DDR-Gebäude aus der Zeit zwischen 1949 und 1970 (blau markiert, z. B. Zentrum, Lutherviertel, Kapellenberg). Entfernt man sich etwas vom Stadtkern, so kann man einige Stadtteile erkennen, in denen Bausubstanz aus den 1920er und 1930er Jahren dominiert. Im Zuge des Stadtwachstums setzte hier der sog. genossenschaftliche Wohnungsbau der Zwischenkriegszeit ein, der sich als „Gegenentwurf“ zu den Karreestrukturen der Gründerzeit verstand und offener, weniger dicht baute. Im Süden der Stadt wird Chemnitz´ größtes Plattenbaugebiet – das Fritz-Heckert-Gebiet in den Stadtteilen Kappel, Helbersdorf, Morgenleite, Hutholz und Markersdorf – deutlich (lila), das in den 1970er und 1980er Jahren errichtet wurde. Die bereits zuvor gebauten (ersten) großen DDR-Neubaugebiete in Chemnitz, z. B. das Flemminggebiet in Altendorf oder das Hans-Beimler-Gebiet in Gablenz, wurden bereits in den 1960er Jahren gebaut, sodass die genannten Stadtteile blau erscheinen. Am Stadtrand wurde vor allem in den 1990er Jahren viel neu gebaut (zumeist Einfamilienhäuser), sodass hier die Baujahresklasse (rosa) dominiert.

 

Die überwiegende Bausubstanz bildet naturgemäß nur einen Teil der Wahrheit ab. In vielen Stadtteilen existiert eine Vielzahl von unterschiedlichen Wohngebäude- und Wohnungstypen. Bestes Beispiel hierfür ist der Stadtteil Bernsdorf. Von den 8.400 Wohnungen im Stadtteil wurden 1.960 bis 1918 errichtet, weitere 2.010 in der Zwischenkriegszeit, 1.680 in den Jahren zwischen 1949 und 1970 sowie 1.800 zwischen 1970 und 1990. Dazu kommen 980 Wohnungen, die nach 1990 gebaut wurden. Mit 24 % Wohnungsanteil aus der Zwischenkriegszeit (Baujahr 1919-1948) ist Bernsdorf in der Karte grün gekennzeichnet.