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Die Befragung - im Jahr 2023 vom FOG-Institut durchgeführt - wurde im Rahmen einer Online-Befragung realisiert und rekrutierte seine Teilnehmer über diverse Kanäle, u. a. durch Aufrufe der Parteien und in sozialen Netzwerken. Ungefähr zwei Drittel der Befragten jedoch erfuhren von der Befragung über die in Chemnitz ansässigen Medien „Freie Presse“ und „TAG 24/Chemnitzer Morgenpost“ (und deren Online-Auftritten). Dieser Vorgehensweise ist es zu verdanken, dass Menschen aus allen politischen Milieus in relevanten Umfängen zur Teilnahme an der Befragung gewonnen werden konnten.
Die Stichprobe zeigt eine breite Streuung der Befragten in alle soziodemographischen und politischen Teilbereiche hinein. Der durchschnittliche Befragte war ca. 48 Jahre alt und damit knapp 5 Jahre jünger als der durchschnittliche Wahlberechtigte in der Stadt (Personen unter 18 Jahren nahmen de facto nicht an der Befragung teil); Männer bildeten 57 % der Stichprobe, drei Viertel der Befragten wohnten bereits 20 Jahre und länger in der Stadt; zwei Drittel waren Mieter / der Rest Eigentümer. Nur knapp 60 % der Befragten wohnten im Stadtkern bzw. im Übergang zwischen Kern und Stadtrand – kurzum: die Stichprobe weist (wie allerdings nahezu jede Online-Erhebung) an einigen Stellen Verzerrungstendenzen auf, wenn man sie ins Verhältnis zur gesamtstädtischen Bevölkerung setzt (diese ist allerdings nicht identisch mit der wahlberechtigten Bevölkerung, da viele ausländische Bewohner bei der Stadtratswahl nicht wählen dürfen). Das Phänomen der Selbstselektion (sprich: Teilnehmer entscheiden selbst, ob sie teilnehmen oder nicht), die Verfügbarkeit von Geräten zur Teilnahme an Online-Befragungen, die Bekanntmachung der Befragung in ausgewählten, aber nicht allen Medien – all jene Facetten führen schlussendlich zur finalen Stichprobenzusammensetzung. Dennoch dürften die erhobenen Daten – auch unter Berücksichtigung des Datenumfangs und der Stichprobenverzerrung – eine valide Basis bilden, um Erkenntnisse über die politischen Milieus und deren Wahrnehmung von Chemnitz gewinnen zu können. Entscheidend bei Befragungen dieser Art sind nicht konkrete Kommastellen, sondern Kernbefunde und Trends, die sich aus den Ergebnissen ableiten lassen. Um den dargestellten Befund der Stichprobenverzerrung korrekt zu adressieren, werden im Bericht keine Prozentwerte von Gesamtergebnissen gezeigt, sondern nur Daten aus den Teilgruppen für diese Teilgruppen.
Im Zuge der hier vorliegenden Auswertung wurden nur die Aussagen der Befragten mit Parteipräferenz für eine der sechs großen Parteien (CDU / AfD / LINKE / SPD / GRÜNE / FDP; 75 % aller Befragten) sowie „keine Parteienpräferenz“ (12 %) verarbeitet. Personen mit keiner Angabe konnten politisch nicht zugeordnet werden (8 %). Befragte mit Sympathie für PRO Chemnitz / PARTEI / andere Partei (5 %) konnten nicht ausgewertet werden, da deren Wählergruppen jeweils nur zu geringe Fallzahlen aufwies und eine Zusammenfassung inhaltlich keinen Sinn machte.
1. Jede Frage und deren Antwortmöglichkeiten hat Stärken und Schwächen!
2. Deshalb funktionieren geschlossene Fragen (mit Antwortvorgaben) und offene Fragen (ohne Antwortvorgaben) immer am besten im Zusammenspiel.
3. Beachten Sie beim Interpretieren der Ergebnisse einzelner Fragen immer die konkreten Wortlaute der Fragen und der Antwortmöglichkeiten!
4. Bedenken Sie dabei immer auch die Aspekte, die im Rahmen konkreter Fragen nicht erwähnt werden! Ein Beispiel: Die Frage "Auf welche Themen sollten sich die Parteien im Stadtratswahlkampf am ehesten konzentrieren?" führt 26 verschiedene Themen auf; dabei nicht namentlich erwähnt werden aber die Themen Innenstadt oder Digitalisierung.
Allgemeines und lokalpolitisches Interesse an Chemnitz führt zu der Frage, wie Menschen sich in der Stadt über das Geschehen vor Ort informieren. Die Befragten sollten daher ihre Hauptinformationsquelle angeben – um präziser auswerten zu können, war die Frage mit dem Zusatz versehen, im Falle der Informationsbeschaffung über „das Internet“ dieses bitte zu konkretisieren.
Nach Sichtung der knapp 1.270 Antworten lässt sich festhalten, dass die Befragten ganz unterschiedliche Informationsquellen nannten (qualitativ wie quantitativ), dass die Grenzen der Informationsquellen zwischen online- und offline-Welt verschwimmen. Im Zuge der Auswertung wurden deshalb in einem ersten Schritt alle Antworten unabhängig von ihrer Häufigkeit gesammelt und entsprechend kategorisiert. Dabei kann man die genannten Informationsquellen grob fünf Rubriken zuordnen.
Knapp 1.100 Befragte begründeten ihr Urteil zur Bewertung der Entwicklung von Chemnitz mit mindestens einem Aspekt. Die Länge der Antworten variiert dabei stark von „einem Wort“ bis hin zu „längeren Aufsätzen“. Um der Komplexität und Vielfalt der Antworten Herr zu werden, wurde die „Top of mind“-Auswertungsmethode verwendet. Diese wertet immer nur die erstgenannte Antwort aus – sie fußt auf dem Kerngedanken, dass der erstgenannte Aspekt der prägendste ist (positiv wie negativ). Außerdem ermöglicht die Methode, dass jeder Befragte exakt einen Aspekt (und nicht mehr) einbringt; es könnte zu statistischen Verzerrungen kommen, wenn Befragte unterschiedliche Mengen an Aspekten einbringen könnten. Die erstgenannte Antwort aller Befragten wurde kategorisiert, d. h. einem bestimmten Oberbereich zugeordnet. Dies erfolgt mit dem Ziel, die Gesamtheit der Antworten überblicken zu können – insgesamt wurden mehr 34 Kategorien geschaffen, denen die Einzelantworten zugeordnet werden konnten.
Bei der offen gestellten Frage „Wenn Sie einen Aspekt in Chemnitz verändern könnten, welcher wäre das?“ zeigt sich erneut eine große Bandbreite an Antworten. Obwohl nur ein Aspekt genannt werden sollte, schrieben viele Befragte mehrere Aspekte auf. Im Sinne der statistischen Aufbereitung wurde von jedem Befragten nur der erstgenannte Aspekt (N=1.145) kategorisiert und einer von insgesamt 34 Oberkategorien (+1 weitere „nicht zuordenbar“) zugeschlagen. Im Groben betrachtet decken sich die genannten Aspekte und die Oberkategorien mit denen der Frage „Bewertung der Entwicklung von Chemnitz: Welcher Aspekt (welche Aspekte) - sofern Sie das auf einen Kernpunkt "herunterbrechen" können - hat Sie zu Ihrem Urteil bewogen?“, kleinteiliger betrachtet sind dann aber doch Unterschiede sichtbar.
In der vorletzten Frage im Abschnitt „Chemnitz – Entwicklung, Herausforderungen, Erfolge“ wurden die Befragten gebeten, Bereiche zu nennen, in denen Chemnitz (Stadtrat / Stadtverwaltung) in den nächsten Jahren investieren sollte. Dabei wurden hinter „investieren“ in Klammern die Worte „finanziell / personell / inhaltlich“ hinzugefügt, um den Begriff „Investition“ begrifflich möglichst weit offen zu lassen. 87 % der Befragten nannten mindestens einen Aspekt; der erstgenannte wurde einer von insgesamt 35 Kategorien zugeordnet, wobei die TOP25-Kategorien zusammen 96,5 % aller Antworten auf sich vereinen.
Der vollständige Ergebnisbericht (84 Seiten) ist beim FOG-Institut für Markt- und Sozialforschung in gedruckter Form erhältlich. Seit 01.11.2023 ist er auch Teil des PROFESSIONAL-Zugangs bei CHEMNITZ in ZAHLEN und hier 🪙 abrufbar.
Der Ergebnisbericht von „Was bewegt Chemnitz? – Die politische Befragung vor der Stadtratswahl“ wertet die Antworten von 1.484 Befragten zu deren Wahrnehmung von Chemnitz, dessen Entwicklung, Herausforderungen und Erfolgen und zur anstehenden Stadtratswahl 2024 aus. Die Befragung wollte herausfinden, welche Themen die Chemnitzer beschäftigen (welche ihnen gleichgültig sind), welche kommunalpolitischen Prioritäten sie setzen würden, was sie in Chemnitz ändern würden, wenn sie die Möglichkeit dazu hätten.
Alle 23 Fragen – angefangen vom Informationsverhalten des Befragten über die Bewertung der Entwicklung der Stadt bis zur Zufriedenheit mit relevanten Institutionen (OB, Stadtrat, Stadtverwaltung, Kulturhauptstadt-Prozess) bis hin zu relevanten „Aufregern“ und Wahlkampfthemen 2024 – werden dabei ausschließlich für die sieben Befragtengruppen
ausgewertet. So wird vermieden, dass die Vielfalt der Meinungen und thematischen Schwerpunktsetzungen – die je nach Befragtengruppe deutlich unterschiedlich ausfallen – in einen Topf geworfen werden und dabei nicht mehr klar herausgearbeitet werden können.
Gliederung:
1. Einführung (Seiten 5-6)
2. Methodische Vorgehensweise (Seiten 7-18)
(Vorbereitung und Datenerhebung | Struktur der Befragungsteilnehmer | Politische Grundeinstellung der Befragten | Logik der Auswertung | Interpretation der Stichprobe)
3. Ergebnisse (Seiten 19-67)
(Politisches Interesse und Information | Chemnitz – Entwicklung, Herausforderungen, Erfolge | Chemnitz – Stadtratswahl 2024 | Politische Grundeinstellung)
4. Fazit und Zusammenfassung (Seiten 68-82)
(Methodik, Stichprobe und Auswertung | Kernbefunde für alle Befragten | Der typische Parteien-Anhänger in Chemnitz | Fazit aus Sicht des Autors)
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